– Videos, Notenmaterial, Informationen + Tipps von Kiki Kohring –
„Eine gut gemachte Transkription kann zweifelsohne zum Verständnis eines Werkes beitragen, indem sie es aus einem neuen Blickwinkel darstellt uns so andere Aspekte beleuchtet.“
Transkriptionen und Bearbeitungen werden oft geringgeschätzt. Dabei erschließen si eine Vielfalt unterschiedlicher Musikstücke, die geeignet sind jugendliche Spieler zu motivieren. Außerdem fördern sie die Entwicklung spieltechnischer Möglichkeiten, die in Original-Kompositionen kaum zu finden sind.
In seinem Vorwort zu den Children’s Songs überlässt Chick Corea uns die Wahl des Instruments (Fender Rhodes / Klavier) oder eine mögliche Orchestrierung. Die Struktur der Stücke ist ihm also wichtiger als der instrumentenspezifische Klang. Diese Haltung kommt einer Transkription genauso entgegen wie der spielerische natürlich-unbefangene Klang der Marimba.
“Gather the techniques that serve your dreams. Create techniques to serve your dreams”
„Sammle Techniken die deinen Träumen dienen. Erschaffe Techniken damit sie deinen Träumen dienen.“
Diese zwei Sätze setzt Chick Corea an den Schluss seiner Children Song’s. Verblüfft stelle ich fest: Genau dieser Rat hat mir beim Spiel dieser Stücke geholfen. Die Körperdämpfung bei den Ostinati der linken Hand (um die Zweistimmigkeit der einstimmig notierten Linien zu betonen) und die One-Hand- und Mandolinrolls der rechten Hand sind ungewöhnliche aber wichtige Kunstgriffe für die Umsetzung auf der Marimba.
Für den Children’s Song No. 1 gibt es zwei Versionen: Eine Transkription, die sich genau ans Original hält, aber einige technische Hürden bietet und eine Bearbeitung, die viel leichter zu spielen ist, dafür aber freier mit dem Notentext umgeht.
Im Werk Aram Chatschaturjans ist der Einfluss russischer Volksmusik oft spürbar - so auch im Zyklus „Bilder der Kindheit“. Chatschaturjan hat selbst viele Transkriptionen eigener Werke geschaffen und dadurch gezeigt, dass der klangliche Aspekt seiner Stücke nicht im Vordergrund stehen muss. kann.
Die ausgewählten Stücke eignen sich besonders gut um Artikulations-Techniken zu üben: Im „Andantino“ die vier zusammengefassten Viertel der linken Hand – in der „Etüde“ das staccato der linken Hand – im „Musikalisches Bild“ das Seufzermotiv (hier zwei aneinander gebundene Achtel). Es überzeugt nur wenn das zweite Achtel in der Laustärke erklingt, welche das erste Achtel durch sein Verklingen erreicht hat, dass heißt, ein dämpfen des ersten Achtels ist notwendig, damit das zweite die Dynamik des ersten ablösen und weiterführen